Ökozid am „Dritten Pol“: Das große Gletscherschmelzen in Tibet
Pressemitteilung von: IGFM München
(openPR) - Rezension des Films “Meltdown in Tibet” von Jamyang Norbu (Quelle: World Tibet News, tibet.ca)
Emblem des Films von der Website
Emblem des Films von der Website "Meltdown in Tibet"
Einen Trailer zu diesem Film von Michael Buckley (Wild Yak Films) gibt es auf der Website meltdowninTibet.com.
Al Gore’s neues Buch „Our Coice: A Plan to solve the Climate Crisis“ erschien gerade rechtzeitig, um noch vor der Klima-Konferenz in Kopenhagen im Dezember vorzuliegen. Bei den Diskussionen in der dänischen Hauptstadt wird gewiss das Schmelzen der Eisdecke an den Polen ein wichtiges Thema sein. Am nächsten Tag wird die Öffentlichkeit dann durch die Medien mit anrührenden Bildern von Eisbären auf den letzten Eisschollen in einem sonst eisfreien Polarmeer und verloren drein blickenden Pinguinen informiert.
Ein Thema, von dem wir fürchten, dass es bei der Konferenz nicht diskutiert wird (ebensowenig wie in Al Gore’s Buch) ist die ökologische Krise in einem anderen Teil der Welt, deren Auswirkungen genauso verheerend sein werden wie die der großen Eisschmelze in der Arktis und Antarktis. Einige Experten bezeichnen dieses Gebiet als den „Dritten Pol“ der Erderwärmung. Es geht natürlich um das tibetische Hochland.
Gletscher im Himalaya und auf dem tibetischen Hochland schrumpfen dermaßen rasant, dass sogar ein oder zwei chinesische Wissenschaftler in Panik gerieten. “Infolge der globalen Erwärmung ziehen sich die Gletscher auf dem Qinghai-Tibet Plateau großflächig und viel schneller als in jedem anderen Teil der Erde zurück“, sagte kürzlich Qin Daha, ein ehemaliger Direktor des chinesischen meteorologischen Instituts. „Kurzfristig wird dies zu einer Vergrößerung der Seen führen und Hochwasser und Schlammlawinen auslösen. Langfristig gesehen sind die Gletscher lebensnotwendig für den Wasserhaushalt von Flüssen wie Indus und Ganges. Wenn sie verschwinden, dann ist die Wasserversorgung in jenen Regionen gefährdet.“
Tibeter und Tibet-Unterstützer wissen sehr gut, dass die drohende und fast unausweichliche ökologische Katastrophe auf dem tibetischen Hochland nicht nur das Resultat der globalen Erwärmung ist, sondern in gleichem, wenn nicht noch höherem Maße eine Folge der extremen Ausbeutung und Zerstörung der „Berge und Wasserläufe“ (tib. ri-lung) Tibets durch China.
Um diese „unbequeme Wahrheit“ über das tibetische Hochland ins Bewusstsein der Allgemeinheit zu rücken, wurde ein neuer Dokumentarfilm geschaffen, der einige wichtige, und sehr beunruhigende Fragen aufwirft:
- Was ist das Schicksal der Quellgebiete der gewaltigen Flüsse in Tibet?
- Warum verschwinden die tibetischen Nomaden aus dem Grasland?
- Warum baut China so viele riesige Staudämme auf dem tibetischen Hochland?
- Was für eine Auswirkung wird dies auf die flussabwärts lebenden Menschen haben?
- Was führen Chinas Ingenieure noch im Schilde?
In seinem 40minütigen Film „Meltdown in Tibet“ verwendet Michael Buckley geheim gedrehtes Filmmaterial und Kamerabilder, um uns einen aufregenden Einblick in Chinas gigantische und potentiell katastrophenträchtige Staudamm-Projekte in Tibet zu geben. Er zeigt uns, wie die tibetischen Nomaden von ihrem angestammten Land vertrieben werden, um Platz für die Staudämme und die Bergbauprojekte zu schaffen. Aber das sei nur die Spitze des Eisberges, sagt uns der Autor des Films. Was sich drohend abzeichnet, ist eine Wasserkrise riesigen Ausmaßes, die Millionen von Menschen in den überbevölkerten Landstrichen von China, Indien, Pakistan, Bangladesh, Nepal, Vietnam, Thailand, Kambodscha, Burma und Laos in Mitleidenschaft ziehen wird.
Der Film wirkt unmittelbar und überzeugend, weil Michael Buckley tatsächlich mit dem Floß die Wildwasser hinab fuhr, von denen er spricht, und weil er die Qualität dieser größten asiatischen Wasserläufe spektakulär im Film ein fing. Dass er insgeheim einige jener Staudämme filmte, welche die Chinesen an diesen Flüssen bauen, verleiht dem Dokumentarfilm Authentizität. Das mag sich hier nach Mäkelei anhören, aber der Film scheint sein Tempo ein wenig zu verlangsamen, wenn er die Flüsse verlässt und allgemeine Probleme wie die chinesische Präsenz in Tibet, den tibetischen Buddhismus und seine Bewahrung behandelt.
Aktivisten für die Freiheit in Tibet (Rangzen) könnten den Film und die Konferenz in Kopenhagen nutzen, nicht nur um die chinesische Plünderung des Hochplateaus zu geißeln, sondern um deutlich zu machen, dass dieser unwillkommene Beitrag zur Klimaerwärmung die direkte Folge der chinesischen Invasion, Besetzung und Ausbeutung Tibets ist. Außerdem waren in der Vergangenheit, im unabhängigen Tibet, die Nomaden, die Bauern, und sogar die Regierung verantwortungsbewusste Hüter ihres Landes und seiner unberührten Natur – ein Umstand, den Buckley in seinem Film immer wieder unterstreicht.
Der Dalai Lama äußerte vor einigen Jahren ungewöhnlich deutlich zu diesem Thema: „Es ist ungeheuer wichtig, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass die Ökologie Tibets einer ganz besonderen Aufmerksamkeit bedarf.“.
Weitere Informationen über die Umweltzerstörung in Tibet: Rubrik „Ecodesk“ auf der Website www.tibet.net der Tibetischen Regierung-im-Exil: http://tinyurl.com/yd7wyko
Sowie die Seite: Tibet Environment Watch: www.tew.org
Internationale Gesellschaft
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Sonntag, 6. Dezember 2009
Naturkatastrophe in Tibet
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1 Kommentar:
Danke für die kompakte Problemdarstellung.
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