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Montag, 21. März 2011

Neuer Wein in alten Schläuchen?

"Niemand flickt ein altes Kleid mit neuem Stoff. Der alte Stoff würde an der Flickstelle doch wieder reißen, und das Loch würde nur noch größer.
Ebenso füllt niemand jungen, gärenden Wein in alte, brüchige Schläuche. Sonst platzen die Schläuche, der Wein läuft aus, und die Schläuche sind unbrauchbar. So verlangt das neue Leben nach neuen Ordnungen"

aus Markus 2, Vers 22 und andere

Unsere großen Volksparteien mit den "C" im Namen sollten öfter in das C-Buch, auch Bibel genannt, schauen, könnten sie doch auch dort gute Ratschläge für ihre aktuelle Politik finden.

So verhält es sich mit der Atomkraft. Im letzten Jahrhundert hat die Menschheit festgestellt, dass sich mit einer neu entdeckten Technik, der Kernspaltung, ungeheure Kräfte freisetzen lassen. Anstatt diese neue Technik mit allen aus ihr entstehenden Konsequenzen zu erforschen und zu bedenken, wurde sie, kaum dass man sie entdeckt hatte, in althergebrachter Art eingesetzt. Man benutzte sie als Sprengstoff um einen großen Krieg schließlich zu einem Ende zu bringen. Noch erstaunlicher: Man nutzte die alte Technik der Dampfmaschine um mit dieser Kraft Energie zu erzeugen. Diese Technik ist bis heute im Einsatz und wurde/wird als "friedliche Nutzung" der Kernenergie bezeichnet. Mahner, die schon vor über 40 Jahren anfingen auf die Risiken und Gefahren hinzuweisen wurden ausgelacht. In diesen Jahren hat sich vieles als durchaus realistisch erwiesen, was man am Anfang noch für völlig ausgeschlossen hielt: Tschernobyl, 11.September, Fukushima um nur die wichtigsten Beispiele zu erwähnen.

Auch kann das Beispiel auf die Ökologie angewendet werden.
Immer feinere wissenschaftliche Methoden stellen immer sensiblere Zusammenhänge zwischen natürlichen Phänomenen fest. Diese Erkenntnis eignen wir uns nicht an, weil wir uns in unserer egozentrischen Sichtweise weigern über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Rohstoffe, die uns vor wenigen Generationen noch "unendlich" erschienen, gehen zur Neige und sind durch unseren Raubbau durch Verbrauch, für uns und auch für kommende Generationen, für immer verloren. Wir aber ignorieren die Erkenntnisse und gehen mit unseren Rohstoffen so um, wie es Generationen Jahrhunderte vor uns, ohne das entsprechende Wissen und ohne unsere technischen Möglichkeiten, getan haben.

Ein anderes Beispiel sind die Möglichkeiten des Austauschs von Wissen. Die modernen technischen Möglichkeiten der Konservierung und Weitergabe von Informationen sollen in "alte Schläuche" wie "Copyright" und "Gesetzen zum Schutze geistigen Eigentums" gefüllt werden. Auch hier sind die Dinos am Werk und versuchen, das was ihnen altbekannt ist über neue Entwicklungen und Möglichkeiten zu stülpen. Anstatt weiter zu denken und mit den neuen Möglichkeiten auch neue und konstruktive Ideen des Umgangs damit zu entwickeln, hält man an Althergebrachtem fest. Man kriminalisiert Menschen, welche die neuen Möglichkeiten ihrer Natur gemäß verstehen und nutzen, anstatt mit ihnen zusammen neue Spielregeln auszuarbeiten.

Man versucht, wie so oft, neuen Wein in alte Schläuche zu füllen.

Das Ergebnis davon ist im eingangs erwähnten Gleichnis schon in den alten Büchern der monotheistischen Religionen geschildert.
Achtsamkeit und das Erkennen der Zusammengehörigkeit und der Verbindung aller Phänomene ist es, was aus buddhistischer Sicht hier weiter hilft. Auch ist das Nachdenken über alte und hinderliche Verhaltensmuster und deren Änderung auch in diesem Zusammenhang hilfreich.

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