Vor vielen Jahren reiste ich nach Tibet. Es war mitten im Dezember und ich verbrachte vor meiner Reise nach Lhasa einige Tage in New Delhi und in Kathmandu. Als ich Deutschland für meine Asienreise verließ, hatte ich als Geschenk für meine asiatischen Gastgeber einige kleine Weihnachtsstollen als Geschenke eingepackt. Außerdem bestand mein damaliger Freund, ein katholischer Theologe, darauf, dass ich den selbst gebastelten Weihnachtskalender, den er mir am 1. Dezember geschenkt hatte, auf meine Reise mitnahm. Ich musste versprechen, jeden Tag eines der 24 zusammengebundenen Päckchen auf zumachen.
Die Inhalte des Weihnachtskalenders, Schokoladenmünzen und andere Süßigkeiten, waren schöne Geschenke für Menschen die ich auf meinem Weg durch Indien und Nepal traf. An der Grenze Tibets angekommen, gab es nur noch drei Päckchen. Nachdem wir die Grenze zwischen Nepal und Tibet passiert hatten, erfuhren wir, dass die 40 km Weg zur Stadt Nyalam, bedingt durch heftigen Schneefall, für Fahrzeuge nicht passierbar waren. Wir entschlossen uns, diese 40 km zu Fuß zu bewältigen. Zu Fuß war dies 40 km eine Reise von zwei Tagen. Die Nacht, in der wir auf der Ladefläche eines stecken gebliebenen Lastwagens, schlafen mussten, war die Nacht, an der ich das letzte Päckchen meines Adventskalenders aufmachen durfte. Es war also der 24. Dezember.
Im letzten, etwas größeren, Päckchen befand sich ein Paket mit Wunderkerzen. Mit Hilfe unserer tibetischen Nachbarn, welche ebenfalls in eingeschneiten Autos nächtigen mussten, steckte ich die Wunderkerzen in einen Schneehaufen und zündete sie an. Nachdem ich in Asien den Dezember ziemlich frei vom üblichen Weihnachtsrummel verbracht hatte, war es um so schöner und eine echte Überraschung am 24. 12. diesen Weihnachtsschneeberg zu haben.
Die Indianer lassen keinen rein
vor 1 Stunde
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