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Samstag, 7. November 2009

Meditation. Eine Zen - Geschichte

Eine Zen-Geschichte, die ich bereits vor vielen Jahren gehört hatte, wurde mir kürzlich wieder erzählt:

Ein Schüler bemühte sich und gab sich der Meditation hin um die Wahrheit heraus zu finden. Tag um Tag verbrachte er daher schweigend, in Meditationshaltung.

Eines Tages fragte ihn der Meister:
„Sag, was machst du da die ganze Zeit?“
„Ich will zum Buddha werden“, erwiderte der Schüler.

Nach einigen weiteren Tagen nahm der Meister, jedes mal wenn der Schüler sich zur Meditation hinsetzte, einen Ziegelstein vom Boden und begann ihn mit Bürste, Seife und Wasser zu schrubben.

Nach anfänglichem Ignorieren fragte der Schüler irgendwann erstaunt: „Meister, was macht Ihr da?“

Der Meister antwotete: „
Ich will den Ziegel so lange reinigen, bis ein klarer Spiegel daraus wird in dem ich mich erkennen kann.“

Erstaunt fragte der Adept:
„Wie kann denn durch Reinigen aus einem Ziegelstein ein Spiegel werden?“
Da fragte der Meister zurück: „Und wie kann durch bloßes Sitzen aus
dir ein Buddha werden?“

„Man sieht immer wieder Menschen, die die Leute lehren, in gebeugter Haltung zu verharren und ihren Geist zu betrachten, die Reinheit wahrzunehmen, sich nicht zu bewegen und sich nicht zu rühren.
Dadurch, dass sie nur diese Art der Anstrengungen auf sich nehmen, gelangen die Menschen nicht zur Erleuchtung, sondern bleiben an den Phänomenen hängen und sie erzeugen weitere Verwirrung für sich.“

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

..in gebeuter Haltung? Köperhaltug = Geisteshaltung, dann wehre ja "Soto-Zen" das dümmste was frau/man tun
kann..?
Koan sind nicht nur Geschichten, über die mal so ein Kommentar macht. Es sind paradoxe Situationen, denen frau/man überall begegnen kann, sogar im eigenen Geiste.."..bei einer aufrechten Köper- sowie Geisteshaltung zwischen Anspannung und Endspannug auf den Atem und das Hara konzentriert, ohne ein Opjekt zu fixieren, mit gesenkten Blick; ist die höchste Übung und der wahre Weg des Buddhisvatva.

Das Zazen auch nur eines einzigen Menschen in einem einzigen Augenblick stellt unsichtbare Harmonie mit allen Dingen her und hallt wieder durch alle Zeit. So trägt dieses Zazen die Lehre Buddha in Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart dieses grenzenlosen Universuns endlos weiter. Jeder Augenblick Zazen ist gleichermaßen Ganzheit der Übung, Ganzheit der Verwirklichung.

Dies ist nicht nur Üben im Sitzen, sondern ist wie ein Hammer, der die Leere anschlägt - vorher und nachher dringt sein feiner Klang überall hin. Wie kann es auf diesen Augenblick beschrenkt sein?...

Sitzte hingebungsvoll im Zazen...las alle Dinge los. Dann wirst du über die Grenzen von Verblendung und Erleuchtung hinausgehen, und abseits der Pfade des Gewöhnlichen und des Heiligen wirst du dich augenblicklich frei bewegen können, außerhalb des gewönlichen Denkens, bereichert von großer Erleutung. Wenn du dies tust, wie können dann jene, die sich mit der Fischreuse oder dem Jagdnetz der Worte und Buchstaben abgeben, mit dir verglichen werden?

bundesbedenkentraeger hat gesagt…

Auch dogmatische Auseinandersetzungen gibt es im Buddhismus...

Aber war es nicht so, und ich weiß ich greif dabei nicht mal auf Halbwissen zurück, daß es im Buddhismus darum geht zu erkennen, daß eigentlich nichts existiert, nichts Substanz hat oder so? Das geht doch dann auch ganz ohne etwas zu tun, eben durch hinsetzen und nachdenken, meditieren, wie man auch immer sagen will...?

Michael hat gesagt…

Hallo,

die Anmerkungen eines zenni ...

@bundesbedenkentraeger:
Schön, dass für Dich alles NICHTS ist - aber leben tust Du wohl trotzdem?
Deine Annahmen sind alle nur Theorie - wie hatte Buddha mit seiner Lehre begonnen: alles Leben ist Leiden!
Genau dieses Leiden zu reduzieren, das ist buddhistische Praxis - das andere sind Theorien und Philosophien über die sich trefflich streiten lassen.
Und das Leiden (seines und das der Anderen!) reduziert man im achtsamen Alltag und nicht auf dem Meditationskissen - da ist Herbert doch immer wieder ganz beim Kern der Lehre und Praxis.

@Anonym:
Mit so einem Kommentar kann man nur anonym bleiben wollen ...
Koans sind (meist) Geschichten aus dem Leben, aber bestimmt keine "paradoxen Situationen" wie hier wieder jemand behauptet.
Das Koan mit der wehenden Fahne ist z.B. in keiner Weise paradox und das folgende auch nicht:
"Wie können Sie die Gewalt auf der anderen Straßenseite stoppen?" Das ist ein Koan. (Glassman Roshi)

Ja Soto-Zen ist das "dümmste was frau/man tun kann" - dem kann ich schon zustimmen :-)

Wie die Praxis zeigt sind Menschen die viel auf dem Meditationskissen sitzen, nicht glücklicher, leiden nicht weniger, leben nicht authentischer, aber sie geniessen ihre Hormonausschüttungen in der Meditation.
Eine Meditation hat keinen Wert wenn daraus nicht Konsequenzen / Änderungen für den Alltag gezogen werden - u.a. das hat Herbert uns mit der alten Geschichte noch einmal als Spiegel vorhalten wollen.
Seht rein in den Spiegel oder schaut eben weg!