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Montag, 31. August 2009

Piraten nehmen Kurs, die See ist ruhig, fast alle schlafen...


Mir bereiten die, nicht immer perfekt ausgerichteten, Bemühungen der Piraten, ihren Formalkram zu regeln, Freude und Zuversicht. Kleine Fehlschläge können als ein deutliches Zeichen dafür gesehen werden, dass die Piraten nicht ein von Ideologen ferngesteuerter Haufen sind. Sie packen die Dinge an und versuchen sie selbstbestimmt in den Griff zu bekommen. Dass einem da das ein oder andere mal etwas aus der Hand fällt ist nicht ungewöhnlich.

Gestern auf der Landesversammlung, in einem für das derzeit rapide Erstarken der Piraten etwas kleinen Raum, ist es nicht gelungen, die Landesliste für die Landtagswahlen in NRW im Mai 2010 zu erstellen. Die Kandidaten hatten sich vorgestellt, diverse Diskussionen wurden geführt, aber mit der Wahl der Kandidaten hat es dann auf Grund von technischen und formalen Fehlern nicht geklappt. Kein Problem, um so größer war die Freude über zwei von den Piraten geenterten Stadtratsmandate in Aachen und in Münster am selben Tag. Auch die Aussicht darauf, bald landesweit noch ein weiteres Treffen zu haben, ist durchaus positiv aufgenommen worden.

Nach diesem Wochenende ist es nun gut zu wissen, dass sich viele weitere Piraten aus mehreren Landesverbänden, jetzt im Endspurt zur Bundestagswahl, mit vollen Einsatz einbringen können. Der seit Wochen deutlich sichtbare Trend zum Erfolg für die Piraten braucht Helfer mit viel Ausdauer und Selbstvertrauen, damit er anhält und zum Erfolg führt.

Weiter geht es Piraten, die nächste Etappe ist die Bundestagswahl 2009. Die See ist (noch) ruhig, weder großer Sturm ist direkt vor uns noch halten uns heftige Abwehrfeuer mehr als gewohnt auf. Gut zu wissen, sie ignorieren, dass wir kommen. Sie lullen sich selbst und ihre potentiellen Wähler ein. Bei ruhiger See können wir in den nächsten Wochen gut Kurs nehmen.

Eine Bundesgeschäftsstelle in Berlin haben wir schon, jetzt brauchen wir noch eine Fraktion im Bundestag mit einer entsprechenden Fraktionsgeschäftsstelle. Wir alle müssen Freunde und Verwandte von der Notwendigkeit neuer Kräfte mit neuen Konzepten im Parlament überzeugen. Das mindeste was jeder von ihnen dazu tun kann ist das Kreuzchen an der richtigen Stelle, also bei uns Piraten, zu machen.

Samstag, 29. August 2009

Piraten haben Mut - Piraten machen Mut


Heute Baden Württemberg und Bayern, morgen Nordrhein Westfalen. Landesparteitage mit viel Ausdauer, Energie, Sachkunde und der Offenheit Neues zu ergründen.

Ist wirklich zu wünschen, dass diese politische Kraft noch dieses Jahr in Berlin ankommt.

Bei den Grünen zerbricht sich zumindest Herr Ströbele den Kopf woher er mich kennt. Mach Dir nichts daraus Hans-Christian, 25 Jahre sind ne lange Zeit und Deine grünen Kollegen haben noch mehr vergessen als nur die Freunde und Unterstützer aus der Anfangszeit. Dass die Grünen von Anfang an ein vollständiges Programm hatten ist übrigens nicht richtig. Vielleicht hat man Dir das erzählt als man damals Dich und Dirk Schneider über die Westberliner Alternative Liste nach Bonn holte. Auch die Grünen galten einst lange als die "Ein-Thema-Partei" waren es aber dann doch nicht. Sie stellten in der Gründungszeit ihr Programm nach und nach fertig und haben es dann aber anscheinend nie wieder gelesen, geschweige denn ergänzt oder erneuert.

Dass Dein bzw. unser Kollege Dirk Schneider nach der Öffnung der Mauer und des Stasi-Archivs als Stasi-Mitarbeiter entlarvt wurde, der auf die Grünen und die AL angesetzt war, hat mich dann doch überrascht. Naja, mittlerweile ist Dirk gestorben und wir beide und viele andere aus dieser Zeit leben noch.

Wir haben nun Gelegenheit eine frische, unverbrauchte und junge Kraft beim Besetzen ihrer eigenen politischen Felder zu begleiten und zu unterstützen und sollten ihr Engagement nicht klein reden.

Ein kräftiges Ahoi an die Spree

von Herbert, dem "OPi" (old Pirat)

Donnerstag, 27. August 2009

Freiheit ist keine Einbahnstraße
Bundestag und Landtage entern!

Am Montag dieser Woche bin ich Mitglied der Piratenpartei geworden. Als altmodischer Mensch hab ich gewartet, bis endlich am montäglichen Stammtisch in Frankfurt ein Beitrittsformular aus Papier vorlag das ich mit einem altmodischen "Ball Point Pen" ausfüllen konnte.

Hier ein paar Einschätzungen und Bemerkungen zur Partei und den Leuten die ich zur Zeit dort kennen lerne:

Vorbei die Zeiten in denen sich kompetente Menschen für kargen Lohn bei irgendwelchen Ideologen verdingen mussten. Oft wurde neustes Know How in jüngster Vergangenheit von interessierter Seite zur Unterstützung altbackener Ideologien eingekauft. Diese Zeiten sind vorbei wenn die Piraten es schaffen die Parlamente zu entern, kapern, oder dort auch nur mit ein paar Leuten einzuziehen. Die Kompetenz nimmt dann den direkten Weg und muss sich nicht mehr unter Wert verdingen. Das ist Demokratie wie sie sein sollte.

Im Netz hat die Bekanntheit und die Sympathie für die Piratenpartei in den letzten Wochen und Monaten sehr stark zugenommen. Der nächste Schritt sollte sein, dass die Verwandten und Freunde, welche weniger mit der Technik der neuen Kommunikationsmöglichkeiten vertraut sind, mit Anrufen, Postkarten, Gesprächen bei einer Tasse Kaffee oder beim abendlichen Bier informiert werden.

5% sind zu schaffen, auch etwas mehr, damit Piraten einen guten Anfang haben.


Den Vertretern der alten Parteien (incl. Grüne) und den angeblichen Experten, die in den Printmedien ihre unbrauchbaren Prognosen unter die Menschen bringen, möchte ich an dieser Stelle sagen:

Bange machen gilt nicht!

Den Grünen hat auf Bundesebene seinerzeit auch niemand den Einzug in den Bundestag zugetraut. Sie sind trotzdem in manchen Landtagen mit bis zu 10 % und im Bundestag mit nahezu 6% zur allseitigen Überraschung eingezogen und bis heute geblieben. Mittlerweile kann man aus dieser 30jährigen Geschichte der Grünen lernen und ich bin zuversichtlich, dass es die Piraten schaffen können aus Fehlern von früheren sozialen Bewegungen zu lernen und sie nicht einfach zu wiederholen.

Am Wochenende gibt es in

Düsseldorf Nordrhein Westfalen

und in

Karlsruhe Baden Württemberg


Landesmitgliederversammlungen und damit noch einmal vor der Bundestagswahl eine gute Gelegenheit sich über Piraten zu informieren und einige von ihnen kennen zu lernen.

Piraten im Bild

Piratenpartei Deutschland

Mittwoch, 26. August 2009

Sexueller Missbrauch - sexual abuse

So können Berichte über sexuellen Missbrauch aussehen. Die Namen sind austauschbar und die "Sekten" auch:

Der mutmaßliche Sektenführer S. muss sich wegen Kindesmissbrauch verantworten. Vor Gericht erklärte der 40-Jährige dezidiert, dass er sich nur für junge Männer interessiere - im Alter von 17 bis 20 Jahren.

München - "Ich habe keine Kinder missbraucht. Das versichere ich Ihnen", erklärte Esoteriker und mutmaßliche Sektenführer am Mittwoch. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 40-Jährigen vor, sich an Jungen und Mädchen vergangen zu haben. Insgesamt sei es zu über 100 Übergriffen gekommen. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den mutmaßlichen Opfern meist um Kinder von Anhängern der Sekte. S. soll dabei ausgenutzt haben, dass diese ihn als Vaterfigur und Guru sahen. Teilweise habe er die Übergriffe als spirituelle Übungen erklärt.

Die Beschuldigungen gingen auf ein Komplott zurück, wehrte sich S. vor Gericht. In einer von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung sprach er von einer Verschwörung gegen ihn. Geschäftspartner und ehemalige Vertraute hätten ihn aus Neid und Missgunst vernichten wollen.

Die ihm vorgeworfenen Handlungen bezeichnete der Angeklagte als "horrende Schweinereien". Mehrfach versicherte S. dass er Kinder liebe und die Kinder ihn liebten. Er selbst sagte, er sei homosexuell und interessiere sich, solange er denken könne, für junge Männer im Alter von "17, 18, 19, 20".

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass S. seit Jahren eine Gruppe von Anhängern um sich geschart hat, die ihn als Guru und geistigen Führer ansahen. Mit ihnen lebte er zusammen.

Hier geht es zum zugrunde liegenden Spiegel-Artikel!

Sonntag, 23. August 2009

Dana - Großzügigkeit und Buddhismus


In der Vergangenheit beschlich mich manchmal ein ungutes Gefühl in einigen buddhistischen Einrichtungen in Frankfurt. Ich hatte seltsamerweise oft den Eindruck nicht genug Geld einstecken zu haben, aber diesbezüglich nachdrücklich gefordert bzw. aufgefordert zu sein. In den den vielen Jahren, in denen ich Kontakt zu buddhistischen Zentren und Einrichtungen hielt, war es für mich immer ein Zeichen buddhistischer Authentizität, wenn mir Großzügigkeit bzw. Freigebigkeit bei diesen Einrichtungen entgegenkam und nicht nur gefordert wurde.

Alle Einrichtungen in Frankfurt und sicher auch in anderen Städten haben ihre Probleme, die Mittel zusammen zu bekommen um ihre Miete und/oder andere Kosten zu begleichen. Dana, das alte buddhistische Prinzip der Freigebigkeit gegenüber spirituellen Einrichtungen, ist hierzulande nicht so bekannt und verbreitet wie es in buddhistischen Ländern der Fall ist. Trotzdem gibt es andere Methoden, auch hier im Westen, die Menschen zur Großzügigkeit oder zumindest zur Beteiligung zu bewegen. Es sind nur wenige hartnäckige "Schnäppchenjäger" und ausschließlich auf den eigenen Vorteil bedachte Einzelpersonen im spirituellen Bereich, die nicht irgendwann auf Großherzigkeit die ihnen entgegengebracht wird mit ebensolcher reagieren werden.

Alle, sowohl die Großzügigen, als auch die eher Geizigen und erst recht die Mittellosen sind genervt und irritiert, wenn sie an allen "Spirituellen Angeboten" ein aufdringliches Preisschild sehen. Abgesehen davon, dass dies für gemeinnützige Vereine nach hiesigen Gesetzen nicht erlaubt ist, es wirkt abstoßend und widerspricht dem zentralen Prinzip der freien Verfügbarkeit von buddhistischer Lehre.

Vor wenigen Wochen habe ich mich intensiver mit Vinaya, dem Regelwerk für Mönche und Nonnen, beschäftigt. Hier habe ich erfahren, dass es nicht empfohlen wird an Sangha, der Gemeinschaft von Ordinierten, herum zu mäkeln. Sollte man den Eindruck haben, dass Ordinierte und ihre Einrichtungen die ihnen zur Verfügung gestellten Mittel nicht richtig und angemessen verwenden, dann sollte man aufhören zu spenden und seine "Dana" dahin geben, wo es dem guten Zweck am meisten dient.

Ich möchte hier nicht weiter und deutlicher auf die "Geschäftspolitik" der einzelnen Institutionen eingehen sondern an dieser Stelle bemerken, dass von allen großen buddhistischen Zentren in meiner Nachbarschaft nach meiner Erfahrung folgende dem Ideal von Großzügigkeit und Freigebigkeit am nächsten gekommen sind:

Fo Guang Shan Tempel

Buddha Sasana Ramsi

Hier wird jeder mit einer Großzügigkeit und Herzlichkeit begrüßt, die es einem, auch ohne Preisschilder, nahe bringt etwas zu geben. Spenden kann man (auch gegen Quittung) persönlich überbringen oder auf ein auf der Hompage angegebenes, meist gut sichtbares Spendenkonto, überweisen.

Interessant, nicht nur in diesem Zusammenhang, ist auch der Vortrag den A. Berzin vor tibetischen Mönchen in Mundgod und Bylakuppe, Indien, schon 1989 hielt.

Hier ein Auszug:

Ratschläge für das Bitten um Spenden

Ein anderer Punkt betrifft, um Spenden für den Unterhalt von Mönchen und für die Klöster zu bitten. Die westlichen Menschen schätzen es nicht direkt, von Person zu Person, um Geld gebeten zu werden oder gedrängt zu werden. Dies entspricht nicht der Sitte. Besonders wenn die Person, die um Geld bittet, ein Geshe, ein Lama oder ihr Lehrer ist, fühlen sie sich äußerst unwohl. Sie haben das Gefühl, zum Geben gezwungen zu werden und daraufhin werden sie möglicherweise schlecht über den Lehrer denken und nicht wiederkommen. Außerdem werden sie auf diese Weise im Allgemeinen weniger Geld geben, als wenn sie die Gelegenheit haben, entsprechend ihrer eigenen Gewohnheiten zu spenden. Dharmazentren haben gewöhnlich ein „Schwarzes Brett“ an einer Wand in der Nähe des Eingangs. Es ist viel angebrachter und effektiver, eine schriftliche Mitteilung oder einen Aufruf auf dieses Brett zu schreiben. Dann kann man beispielsweise am Ende einer Unterweisung einer großen Gruppe mitteilen, dass am Schwarzen Brett ein Spendenaufruf hängt. Wenn die Zuhörer interessiert sind und ihn lesen könnten, würde dies sehr geschätzt werden.

Ferner sind die meisten Ausländer (Westler sind hier gemeint) eher daran interessiert, für Schulen und dafür, dass die Mönche bessere Nahrung erhalten und Medizin kaufen können oder um die Wasserversorgung und die Sanitäranlagen zu verbessern, Geld zu spenden. Sie sind nicht sehr interessiert daran, Geld zu spenden um Tempel oder religiöse Statuen zu bauen. Sie denken nicht in den Begriffen des Sammelns von Verdiensten oder positiver Potentiale durch ihr Geben. Sie helfen besonders gerne Kindern. Daher ist es besser, die westlichen Menschen um Spenden für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Mönche zu bitten. Und wenn die Spendengelder nicht für den zugewiesenen Zweck verwendet werden, dann werden die westlichen Menschen sehr unzufrieden und werden in Zukunft möglicherweise ihre Hilfe einstellen.

Freitag, 21. August 2009

Piraten entern Frankfurt am Main


In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag und - verstärkt - in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde es noch unruhiger auf Frankfurts Straßen. Zwei Teams waren bis weit nach Mitternacht unterwegs und enterten Laternenmasten, Verkehrsschilder, Bäume und andere geeignete Gegenstände um Plakate für die Bundestagswahl anzubringen. Diverse Freunde von Horst Schlemmer, den Grünen und anderen Parteien, die sich um diese Zeit in Frankfurt noch auf die Straße wagten, wurden agitiert und waren auch nicht unbeeindruckt von den adretten Piraten die mit viel Freude an der Sache ihre gesellschaftspolitisch dringend notwendige Arbeit verrichteten. Zitate: "Wo sind die Augenklappen", "Piraten hab ich mir aber ganz anders vorgestellt", "was macht Jenny?", Ist euer Schiff das mit den acht Segeln und 50 Kanonen?" usw. Tja, sie wissen nicht mit wem sie reden....

Es waren übrigens auch Einzelpiraten unterwegs um Suchplakate mit Abreißzettelchen aufzuhängen.
Ich scheute die Mühe nicht, und begleitete eines der beiden Teams durch die Nacht, dokumentierte die Aktion und versuchte hilfreich zu sein.

Klar machen zum Ändern












Donnerstag, 20. August 2009

Frankfurt?
Nein, Schwalmtal, Calw und Viernheim!



Wenn man irgendwo in Deutschland erwähnt, dass man in Frankfurt wohnt bekommt man je nachdem wer einem gegenüber steht einen besorgten, erstaunten, bedauernden oder gar alarmierten Blick.


Wohne nun seit über einem Jahrzehnt in Frankfurt (mitten drin) und habe viele Jahre vorher in unmittelbarer Nachbarschaft, in Offenbach, gelebt.


In der deutschen "Hauptstadt des Verbrechens" hab ich in all diesen Jahren von Verbrechen nicht viel mitbekommen. Meist habe ich interessante, aufgeschlossene, sympathische Menschen und eine ansprechende Umgebung kennen gelernt.

Die "Verbrechen", welche anscheinend nur in der Statistik sichtbar werden, müssen sich irgendwo auf der Autobahn am Frankfurter Kreuz, auf dem Weg von NRW nach Baden Württemberg oder von Bayern nach Niedersachsen, ereignet haben. Eventuell fanden sie am Flughafen (Schmuggel) oder am Hauptbahnhof und seiner unmittelbaren Umgebung, nämlich den Hochhäusern der Banken und bei der Börse, statt.

Diese Woche bestätigt mal wieder die von EAV besungene Weisheit "Das Böse ist immer und überall":



Ein 71jähriger Greis erschießt zwei Rechtsanwälte und einen Gutachter in einem Dorf am Niederrhein.

Ein Haus im Baden Württembergischen Calw, in welchem obdachlose Jugendliche leben, brennt nieder. Brandstiftung und/oder politische Hintergründe sollen ausgeschlossen werden.

Ein 44jähriger legt Bomben in mehreren Häusern im südhessischen Viernheim und im benachbarten Weinheim.

Tja, tut mir Leid es Euch mitteilen zu müssen: Liebe Bewohner der Provinz. Bei uns in Frankfurt gibt es so etwas nicht, das kennen wir nur aus dem Fernseher.

Dienstag, 18. August 2009

Schwule werden im Irak gelyncht

Im Irak wurden in den letzten Monaten Hunderte homosexueller Männer gefoltert und getötet, heißt es in neusten Berichten. Von offizieller irakischer Seite wurde bestätigt, die “Kultur der Nation stigmatisiere Homosexualität”, man verurteile jedoch die Hinrichtungen, habe lediglich nicht die Möglichkeiten, Homosexuelle zu schützen.

Gemäß Human Rights Watch gibt es regelrechte islamische Schwulen-Suchtrupps, die durch Befragungen auf der Straße und Hausdurchsuchungen Verdächtige aufspüren. Oft werden die homosexuellen Männer auch von eigenen Familienmitgliedern mit “Ehrenmord” bedroht, weil mit ihrem “unmännlichen Verhalten” Schande über ihre Familien bringen würden. Zu Saddams Zeiten galten diese Morde als Tötungen “aus ehrenvollem Motiv” und daran hält man sich offenbar immer noch.

aus PI - News

Link zu iranischer Schwulenorganisation (englisch)

Freitag, 14. August 2009

Mein Déjà-vu - Deja vu bei Piraten

Schon vier mal war ich auf dem
Stammtisch der Frankfurter Piraten,
Montags ab 20:00 Uhr
im Club Voltaire
.

Ich habe mich, vor allem bei meinen ersten beiden Besuchen, sehr gewundert, wie wenig Interesse einigen anwesenden anderen Stammtischbesuchern, meinem Begleiter und mir seitens der Piraten entgegen gebracht wurde. Die meisten Piraten saßen draußen am Rauchertisch, während wir, die interessierten Bürger, teils potentielle neue Mitglieder teils potentielle neue Wähler, unter uns waren und im Innenraum des Club Voltaire saßen.

Die wenigen Gespräche die dann unter uns Interessierten und bei den letzten beiden Montagen auch vermehrt mit Piraten geführt wurden, erlebte ich nahezu als ein Déjà-vu.

Da waren junge und auch etwas ältere engagierte Leute aus unterschiedlichen politischen Richtungen, die in die Politik einsteigen wollen, weil sie ihre Themen nicht ausreichend bei den etablierten Parteien berücksichtigt sehen.

Das war Ende der 70er Jahre bei den Grünen nicht anders. Die Piraten werden mit Themen konfrontiert, denen sich die Grünen der frühen Jahre auch stellen mussten. So ist es vor allem die "Einpunktpartei" die man ihnen vorwirft zu sein. Hier die, nicht nur informelle, Freiheit, bei den Grünen damals die Ökologie. Nur die Diskussion über den Sinn oder Unsinn von Internetsperren und der Beitritt eines Politikers, der sich über seine politische Tätigkeit hinaus für so genannte "Kinderpornographie" interessiert haben soll, führen bei der Öffentlichkeit zum Teil schon zu einer Kinderschänderdebatte. Ähnlich wie das damals bei den Grünen war. Da wurde die Diskussion über konsenzionelle Sexualität, und das Aufschreiben dieser Diskussion in einem Landesprogramm der Partei, von interessierter Seite zu einem ähnlichen Thema hochgeputscht. Sicher wird auch die, mittlerweile wirklich überholte, weil längst veraltete, Links/Rechts Diskussion die armen Piraten noch einholen.

Sehr bekannt kommen mir auch die Reaktionen der Piraten auf diese Anwürfe vor. Anstatt zu warten bis die Medien und das "gesunde Volksempfinden" die nächste Sau durchs Dorf jagen, versuchen sie sich mit den Themen zu befassen und sich für etwas zu entschuldigen, das mit ihnen eigentlich so gar nichts zu tun hat.

Natürlich werden die Piraten auch die anderen politisch relevanten Themen besetzen, wie das seinerzeit die Grünen gemacht haben. Natürlich werden sie professioneller im Umgang mit politischen Gegnern und Neidern, die sie in eine bestimmte Ecke schieben wollen.

Nach meinem Gefühl werden sie zunächst einmal ihre Zeit und ihren Erfolg haben und sich gut entwickeln.
Homepage der Piraten-Partei mit Link zu Stammtischen und Parteigliederungen

Selbstverständlich werden sich, bei Erfolg, auch die Herrschaften mit den dicken Ellenbögen, und die welche alles besser wissen, einfinden. Diese werden wahrscheinlich die Idealisten der Anfangstage zu verdrängen versuchen. So weit ist es noch nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das mein nächstes Déjà-vu bei den Piraten sein wird.

Dienstag, 11. August 2009

Per Anhalter durch die Galaxis


Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch noch etwas Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt.

Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist.

-- Douglas Adams

Montag, 10. August 2009

Leserbrief 02 an die Zeitschrift Stern


Sehr geehrter Herr Osterkorn,
sehr geehrte Redaktion,

zu Ihrem Titel “Die zwei Gesichter des Dalai Lama” (stern 32/2009) erlauben wir uns als einer der Veranstalter von “Der Dalai Lama in Frankfurt 2009” folgende Bemerkungen:

Die Darstellung Ihrer Autoren Tilman Müller und Janis Vougioukas ist tendenziös. Sie zeigt durchaus wichtige Fragen auf, denen sich die tibetische Exilgemeinschaft schon immer zu stellen bereit ist. Leider hatten deren Vertreter jedoch keine Möglichkeit zu einer eigenen Stellungnahme. Die Haltung der tibetischen Regierung im Exil oder des Büros des Dalai Lama wird den Thesen der Autoren nicht gegenüber gestellt. Es entspricht weder den üblichen und wertvollen Gepflogenheiten journalistischer Arbeit noch dem Anspruch an eine unabhängige Berichterstattung, die - bekannte - Haltung von Einzelpersonen ohne einen Hinweis auf die Gegenargumente darzustellen.

Die Darstellung ist daher verzerrt, möglicherweise wurde dies bewusst in Kauf genommen, um eine erwünschte Wirkung zu erzielen. Deshalb muss einigen Thesen der Autoren ausdrücklich widersprochen werden:

Der tibetische Buddhismus ist im Westen eine weitgehend unbekannte Tradition. Von denen, die über Ereignisse wie “Der Dalai Lama in Frankfurt 2009” berichten, sind nur ganz wenige mit den tiefen Inhalten dieser tausendjährigen Tradition vertraut. Der tibetische Buddhismus sieht sich in der Nachfolge des historischen Buddha, der Praxis der Geistesschulung, und ist der Meditation und der Entwicklung besonderer menschlicher Qualitäten verpflichtet, wie Freigebigkeit, Ethik und Mitgefühl. Es ist, wie der Dalai Lama als buddhistischer Lehrer immer wieder betont, nicht mit einer buddhistischen Geisteshaltung zu vereinbaren, wenn die Verehrung einer unbedeutenden Figur wie des Schutzgeistes Dorje Shugden über die Quelle der eigentlichen Praxis, den Buddha, gestellt wird. Die Figur Dorje Shugdens ist äußerst sektiererisch, welches der Dalai Lama entschieden ablehnt. Der Dalai Lama ist überzeugt, dass die sektiererische Haltung der Anhänger dieses Kultes dem Buddhismus insgesamt sehr schadet. Er hat vor diesem Hintergrund die sog. “Shugden-Praxis”, die er früher selbst ausgeübt hat, als schädlich erkannt und aufgegeben. Wenn der Dalai Lama als spiritueller Lehrer einer Gemeinschaft diese Gemeinschaft vor den mit der “Shugden-Praxis” verbundenen Problemen warnt und dabei betont, dass es trotzdem jedem frei stehe, die Praxis aufzugeben oder nicht, steht dies nicht im Widerspruch zur Religionsfreiheit. Dieser persönlichen Freiheit jedes Einzelnen ungeachtet ist der Dalai Lama ganz persönlich verpflichtet, die Tradition des Buddhismus zu erhalten und sich gegen eine Tendenz der Verwässerung und Trivialisierung zu wenden. Überdies sind Anhänger des “Shugden-Kults” in der Vergangenheit soweit gegangen, Personen aus dem Umfeld des Dalai Lama zu ermorden. Die Furcht Seiner Heiligkeit um seine eigene Person, aber auch um den Gehalt und Wert der buddhistischen Tradition, sind daher mehr als real.

Die Rolle des Dalai Lama innerhalb der tibetischen Regierung im Exil ist vor dem Hintergrund seiner doppelten Funktion als eine spirituelle und politische Führungsperson der Tibeter mehrdeutig. Es ist nicht der Wunsch des Dalai Lama, und dies hat er zu vielen Gelegenheiten ausdrücklich betont, innerhalb der politischen Meinungsbildung eine besondere Rolle zu spielen. Gleichwohl ist es Folge des Respekts und des Vertrauens, das ihm nahezu alle Tibeter innerhalb und außerhalb Tibets in allen geistlichen und weltlichen Fragen entgegenbringen, dass sein Rat eingeholt wird und Gewicht hat. Es ist daher in der Tat so, dass der Dalai Lama – ohne sein eigenes Zutun – in viele Entscheidungen einbezogen wird. Seine Heiligkeit unternimmt vielfältige Bemühungen, die politischen Implikationen dieser Doppelrolle zu minimieren. Der Person eine undemokratische Gesinnung zu unterstellen, welche mit dem Vorschlag einer Verfassung für Tibet ihre eigene “Entmachtung” eingeleitet hat, lässt sich wirklich nicht aufrecht halten.

Tibet war vor 1949 ein asiatischer Feudalstaat. Die Notwendigkeit von Reformen hatte bereits der Vorgänger Seiner Heiligkeit, der 13. Dalai Lama, klar erkannt. Die notwendigen Reformen einzuleiten war indes weder Aufgabe der Volksrepublik China, die bis heute die Besetzung Tibets mit dem Hinweis auf die Befreiung der Tibeter von der Knechtschaft der Dalai Lamas begründet; noch ist es Sache der Regierungen des Westens die Bemühungen der Exiltibeter zu verurteilen, weil mit der Gewaltenteilung und Festigung demokratischer Strukturen in den vergangenen Jahrzehnten dort ein Prozess der Demokratisierung eingeleitet wurde, der konsequent und ernsthaft fortgesetzt wird. Es ist unfair und unrealistisch zu erwarten, dass dieser Prozess ganz ohne Fehler und Probleme vonstatten geht. Der Sprung Tibets vom Mittelalter ins 21. Jahrhundert ist eine Erfolgsgeschichte, die allenfalls Wohlwollen und konstruktive Kritik verdient. Der Dalai Lama hat immer wieder den Wert einer konstruktiven Kritik für die Entwicklung der Demokratie innerhalb der tibetischen Exilgemeinschaft betont.

Die Bemerkungen Ihrer Autoren zu den Kontakten Seiner Heiligkeit zu “wertkonservativen und rechten Politikern” sind einerseits ein bemerkenswertes Beispiel für den Versuch der Autoren, eine Schlagzeile zu machen. Andererseits zeigt dieser Kommentar, wie wenig im Westen diese Herangehensweise verstanden wird. Der Dalai Lama hat im Rahmen der Veranstaltung in Frankfurt betont, das seine Lösung der globalen Fragen nur auf der Ebene eines mitmenschlichen Dialogs möglich ist. Personen wie H. Harrer und J. Haider begegnete der Dalai Lama in erster Linie auf dieser Ebene. Derselbe Dalai Lama bietet der chinesischen Regierung, die im Zuge der Besetzung Tibets und der nachfolgenden Wirren der 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts für den Tod von mehr als einer Million Tibetern verantwortlich ist, immer wieder ergebnisoffene Gespräche über die Zukunft seiner Heimat an. Es ist diese Art des “Aufeinander-zu-Gehens”, die wohl als meistunterschätztes Mittel der Weltgeschichte ein Umdenken auch auf der Seite derer ermöglichen kann, deren politische und weltanschauliche Ansichten an und für sich kritisch zu sehen oder gar abzulehnen sind.

Die Veranstalter hoffen, dass Sie bereit sein werden, diesen Brief in ihrer nächsten Ausgabe abzudrucken und Ihren Lesern zu ermöglichen, sich ein besseres Bild von den Fakten und den Hintergründen zu machen, welche die Autoren nicht bereit waren, einzubeziehen. Es ist diese Art von Journalismus, die polarisiert und enttäuscht. Die Teilnehmer von “Der Dalai Lama in Frankfurt 2009” haben in der letzten Woche genau das Gegenteil erfahren dürfen.

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Berzin gemeinsam mit dem
Vorstand der Deutschen Buddhistischen Union (DBU)


Lesenswerter Nachfolgeartikel in der Zeit:


Der Dalai Lama hatte Sex mit Barack Obama

Freitag, 7. August 2009

Leserbrief an die Frankfurter Rundschau


Sehr geehrter Herr Ebert,

haben sie Buddhismus studiert? Haben Sie die vielen Quelltexte analysiert und die dazugehörigen über die Jahrhunderte entstandenen Kommentare gelesen? Ich nicht, bzw. nur zu einem sehr kleinen Teil.

Mit "Das war´s. Viel mehr kommt nicht" am Ende eines oberflächlichen Statements geben sie vor, ähnlich wie der weiter unten von Ihnen zitierte Herr Goldner, ein Experte zu sein.

Sie sind es nicht. Sie greifen nur in eine altbekannte journalistische Trickkiste:

Mit positiven Äußerungen bin ich nur einer von vielen. Tue ich so als wenn ich bescheid wüsste und geriere mich als Kritiker, kann ich mich von der Mehrheit abheben und Aufmerksamkeit bekommen.

Sie müssen sich noch nicht einmal ernsthaft mit Tibet und dem Buddhismus, oder gar mit Menschen- und Völkerrecht beschäftigen um sich und Ihren Artikel auf diese Weise wichtig zu machen.

Überlassen sie diese Nische doch Herrn Goldner und anderen, die damit schon, mangels guter Themen, ihr Geld verdienen müssen. Missbrauchen sie dazu nicht die Frankfurter Rundschau.

Mit freundlichen Grüßen

Herbert Rusche

Hier der Artikel "Erleuchtung trifft Commerz" zum Leserbrief

Schwarzmalerei soll erhellen
Link zu dem in den unten stehenden Kommentaren erwähnten FAZ-Artikel

Donnerstag, 6. August 2009

Leserbrief 01 an die Zeitschrift Stern


Zum Stern-Artikel
"Die zwei Gesichter des Dalai Lama"


Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihr Artikel im Stern ist schlecht recherchiert. Es wurden Dinge falsch dargestellt und aus den Zusammenhängen gerissen.

Dorje Shugden ist kein "Schutzpatron" sondern eine unbuddhistische dämonische und vor allem sektiererische Kraft, also das genaue Gegenteil. Shugden wurde von konservativen Kräften in der Gelugpa-Schule etabliert, um die politische und weltliche Vormacht dieser Schule vor allen anderen tibetisch-buddhistischen Schulen zu festigen.
Die Gelugpa Schule ist die Tradition, der auch der Dalai Lama angehört. Es ist dem Dalai Lama ein Anliegen, dass die sektiererische Spaltung unter den Tibetern ein Ende findet und er hat sich deshalb von diesem "Geist" (Shugden) losgesagt.

In anderen Traditionen des tibetischen Buddhismus, zum Beispiel in der Ningma- und Kagyü-Tradition gibt es Gebete und Zeremonien um sich vor Dorje Shugden und seinem negativen Einfluss sowie dem seiner Anhänger zu schützen.

Mit freundlichen Grüßen

Herbert Rusche

Dienstag, 4. August 2009

Auspicious Sign in Frankfurt


Die Tibeter glauben fest daran und viele haben sie auch schon gesehen: Die glücksverheißenden Zeichen bei der Geburt, manchmal auch nur beim Besuch einer außergewöhnlichen Persönlichkeit. Dazu gehören fast immer Regenbögen, wie diese die man auch prompt am Ende der Veranstaltung mit dem Dalai Lama in Frankfurt zu sehen bekam.

Ein weniger glücksverheißendes Zeichen, war eine weitere peinliche Pressemeldung, in der Künstler Kuhlmann zum Geschäftsführer der DBU gemacht wurde und in der behauptet wurde, dass der Dalai Lama sein Hotel selber gezahlt hat.

Pressemeldung beim Deutschen Depeschen Dienst ddp

Jede Organisation im armen Indien, Nepal oder sonstwo in Asien, in Europa oder auf dem amerikanischen Kontinent schafft es die Kosten für eine angemessene Unterbringung zu tragen wenn der Dalai Lama eingeladen wurde, nur wir in Deutschland nicht? Das kann nicht sein.

Schon zuvor wurde vermeldet, dass der Dalai Lama lieber in der Hanauer Landstr. schlafen würde, und dass er beim dortigen Chef großväterliche Gefühle weckt.

Der Enkel vom Dalai Lama

Hoffen wir, dass mit dem glücksverheißenden Zeichen in Frankfurt eine neue Phase beginnt und eine gute Zeit eingeleitet wird.

Hoffen wir aber auch, dass die Bedienung des Boulevardjournalismus mit solchen albernen Mitteilungen im Zusammenhang mit dem Buddhismus nun ein Ende gefunden hat.

Samstag, 1. August 2009

Harvey Milk bekommt Freiheitsorden


Harvey Milk bekommt posthum die "Presidential Medal of Freedom", eine hohe Auszeichnung, von Präsident Obama in einer Zeremonie am 12. August verliehen. Stellvertretend für Harvey Milk wird die Medaille am 12. August 2009 von seinem Neffen Stuart Milk entgegen genommen werden.

In San Francisco wurde Harvey Milk am 27. November 1978 von seinem ehemaligen Stadtrats-Kollegen Dan White erschossen. Seit elf Monaten war Harvey Milk zuvor der erste offen schwule Stadtrat in San Francisco.

Nach seiner Ermordung wurde Milk zu einem schwulen Idol, zu einem Symbol der neu erwachten Schwulenbewegung in San Francisco, den USA und weltweit.

1983 nahm ich an der fünften jährlichen Gedenkveranstaltung (annual Candellightmarch) mit Kundgebung vor der Townhall in San Francisco teil.
Artikel aus dem Bay Area Reporter, Zeitschrift aus San Francisco, vom November 1983:

Posted by Picasa


Link zum Artikel des Advocate