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Montag, 8. Februar 2010

Buddhismus in Deutschland

Viele Veranstaltungen, welche sich bei uns mit dem Titel Buddhismus oder Buddha schmücken, kommen auf Grund der Unkenntnis der meisten Menschen hierzulande und einer trotzdem überwiegend positiven Einstellung auch mit Unsinn, oft auch mit Unseriösem durch. Buddhismus, so weiß man, das ist eine "fernöstliche" Religion oder Lehre, über die schon viele kluge Leute etwas Gutes gesagt haben. Die Buddhisten, zumindest die Mönche und Nonnen, laufen in verschiedenen Roben und mit kahlgeschorenen Köpfen herum. Die Attribute die man dem Buddhismus und den Buddhisten zuordnet wirken fast alle sehr exotisch. Also jede Menge Gründe und Möglichkeit, dass man in das Thema Buddhismus etwas hinein "Geimnissen" kann.

So kenne ich einen großen orientalischen Tempel mit großen Buddhastatuen und Porzellanlöwen, in dem es einen "charismatischen" Leiter gibt. Dieser Leiter war schon als Kind, so hört man, ordiniert. Das mögen die Leute in Ost wie West besonders gerne: Spirituelle Wunderkinder. Der Nachweis, dass dieses heilige Kind die Ausbildung und die Befähigung zur Leitung einer solchen Einrichtung hat, wurde aber (noch) nie erbracht. Schaut man nun etwas genauer, so stellt sich heraus, dass der charismatische Leiter seinen Papa zu einem Mönch und seinem Stellvertreter gemacht hat. Die kleine kräftige Frau, die sich als Nonne ins Tempelgeschehen einbringt, ist die Mutter. Würde man die Sache befreit von aller asiatischer Exotik und allen Vorschusslorbeeren betrachten, dann würde man das als einen Familienbetrieb bezeichnen. Das vor allem, da diese Konstellation mit einigen westlichen und aus Asien stammenden Gehilfen auch noch sehr geschäftstüchtig ist.

Etwas kleiner sind andere Tempel in verschiedenen Städten, deren Träger meist aus Thailand kommen. Sie sind in kleinen ehemaligen Wohnhäusern oder in Wohnungen untergebracht. Hier sind es thailändische Buddhistenfamilien oder Einzelpersonen, die sich ihre Mönche "gekauft" haben. Die Mönche wurden eingeladen und nach Deutschland geholt. Sie sind gehalten nur im Rahmen ihres Tempels zu agieren und möglichst über Spenden die Kosten für den "Tempel", wenigstens teilweise, zusammen zu bekommen. Kommt man als Buddhist von außen und hat Fragen an die Mönche, dann kann es einem passieren, dass man schon am Eingangsbereich, mit Verweis auf die Sensibilität und die Bewahrung der spirituellen Ungestörtheit der Mönche, abgewimmelt wird.

Ein ganz anderes Kapitel ist der sogenannte Wellness- und Seminarbuddhismus. Hier versuchen, meist einheimische, Geschäftsleute buddhistische Meditationstechniken und buddhistisches Pseudowissen gewinnbringend an den Mann und die Frau zu bringen. So gibt es häufig Zen für Manager, Achtsamkeit für Geschäftsleute und ähnlich fragwürdiges.

Seit vielen Jahren schätze ich daher besonders die Arbeit der Deutschen Buddhistischen Union. Dieser Dachverband versucht, so gut es ihm möglich ist, (vorsicht Bibelspruch...) die Spreu vom Weizen zu trennen. So geht einer Aufnahme von Gruppen immer eine dreijährige Probezeit voraus in der die Authentizität der Gruppen geprüft wird. Annähernd 60 Gruppen gehören diesem Verband mittlerweile an. Eine der größten Gruppen, ist die "Buddhistische Gesellschaft", das ist die Gruppe, in der Einzelmitglieder die Ziele der DBU unterstützen können. Die Mitgliedschaft beinhaltet den Bezug der Zeitschrift Buddhismus aktuell, des Rundbriefes, der Einladung zu DBU-Kongressen und anderen Veranstaltungen.


Link zur Homepage der DBU

Informationen zur Einzelmitgliedschaft in der BG in der DBU

Dieses Jahr beenden drei Gruppen ihre dreijährige Probezeit und werden evtl. in die Deutsche Buddhistische Union aufgenommen. Vier neue buddhistische Gruppen haben einen Antrag gestellt und sie beginnen damit ihre dreijährige Probezeit.

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