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Samstag, 28. März 2009

Hans Heinz Holz und die Torheit des alten "Linken"


Hans Heinz Holz, DKP-Mitglied, Philosophie-Professor (emeritiert), ehemaliger Journalist und aktuell Autor von diversen Artikeln in der "jungen" Welt, hat zugeschlagen.

Zum aktuellen Artikel in der jungen Welt

Mit "linker" eurozentristischer Sicht belegt er Jahrhunderte der Geschichte fremder Länder und Kulturen mit Begriffen aus der europäischen Vergangenheit. Er macht sich allzu oberflächlich ein Bild von der Philosophie, der Kultur und der Religion der Gesellschaft, deren "Befreiung" er, zusammen mit dem derzeitig höchst undemokratischen, unterdrückerischen und Menschen verachtenden Regime in China, feiert.

Außer der unreflektierten Übertragung europäischer, westlicher Bedeutungen übernimmt er auch eins zu eins Phrasen aus der chinesisch-kommunistischen Propaganda.
Hier eine Auswahl von Begriffen aus seinem Artikel, die jedem, der sich mit asiatischer Kultur und Politik allgemein und der Mongolei, China und Tibet im Besonderen beschäftigt hat, zeigen, dass der Mann nichts ausser den eigenen Konzepten verstanden hat:

"reaktionäre Clique", "vorrevolutionären Gesellschaftsverhältnisse", "hochfeudale Machtentfaltung", "Herrschaftsgewalt", "Klöster machten die freien Armen zu armen Leibeigenen", "das Galupta (ähnlich wie die Kluniazenser in Europa)", "Böse Kirchenorganisation des Lamaismus", "buddhistische Mönche, die meist aus den Adelsfamilien stammten", "aristokratischen Herrenschicht", "so gehörte Tibet seit dem 13. Jahrhundert gemäß feudalem Lehensrecht zum chinesischen Reich", "Nach 1959 konnte die Volksrepublik die wirtschaftliche, soziale und bildungspolitische Arbeit intensiviert fortsetzen, die Kommunisten kollektivierten das Land und verteilten es später unter den Bauernfamilien", "Theokratie der Lamas",


Eventuell nehme ich mir die einzelnen Phrasen und Bezeichnungen in späteren Beiträgen noch einmal vor und versuche deutlich zu machen, wie diese linksintelektuelle Pipi Langstrumpf sich die Welt zurecht legt.

Kein Wunder, dass diese Art von Artikeln, ebenso wie die des Herrn Colin Goldner und anderen sogenannten Kritikern nur noch in der oft unsachlichen und teilweise antisemitischen "Jungen Welt" veröffentlicht werden.

6 Kommentare:

classless Kulla hat gesagt…

Würde mich interessieren, was du dazu zu sagen hast, weil ich zwar erkennen kann, was an der jW-Position zu holzschnittartig und einseitig ist, mir aber vieles an ihrer Kritik auch einleuchtet. Aus der Nähe betrachtet wird's auch nicht einfacher.

Unknown hat gesagt…

"reaktionäre Clique",
kommunistische Phrase verwendet für alle Leute die das ZK nicht mögen
"vorrevolutionären Gesellschaftsverhältnisse",
wie sind denn die nachrevolutionären Gesellschaftsverhältnisse, was für eine Revolution zu wessen Gunsten?

Wenn die Begriffe aus dem Deutschen Mittelalter auftauchen sind die immer deplaziert im Zusammenhang mit Tibet, sie können nicht einfach übertragen werden.

M.J. hat gesagt…

Das tut ja weh soviel Unfug zu lesen....

Der Artikel ist ja schon in der Überschrift unerträglich "Zum Befreiungstag von Tibet"...

Tibeter fühlen sich in keiner Weise durch die kommunistischen Gewalt und Unterdrückung "befreit". Mir fehlen die Worte bei soviel Ignoranz und verdrehten Agit-Prop.

Sehr geehrter Herr Prof. Hans Heinz Holz, Sie sagen: "Geschichte muß erinnert werden." meine Antwort: "Geschichte sollte unparteilich studiert, analysiert, referiert und nicht halsbrecherisch auf den Kopf gestellt werden."

Peinlicher Artikel... so peinlich, dass es besser ist ihn zu ignorieren.

classless hat gesagt…

@ Herbert

Hans Heinz Holz geht auch mal ganz gar nicht, aber mir scheint, du würdest insgesamt die marxistische Kritik an Tibet bis 1959 und am Dalai Lama zurückweisen. Genau an der Stelle wird's für mich interessant, weil ich annehme, daß du über Tibet besser informiert bist als ich.

Ist es denn falsch, daß die tibetische Unabhängigkeitsbewegung auch militärisch aktiv war und auch letztes Jahr in Lhasa gewalttätig wurde? Steht das nicht im Widerspruch zur behaupteten gewaltlosen Haltung?

Ist es falsch, daß der Dalai Lama religiöse Alleinvertretung beansprucht und wegen der Art, wie er mit Abweichlern umgeht, im indischen Exil angeklagt wurde? Paßt das zur beschworenen Religionsfreiheit?

Ist es verkehrt, hier zwei Nationalismen aufeinanderprallen zu sehen, von denen der chinesische eben leninistisch und der tibetische eben buddhistisch daherkommt? Muß man sich da auf eine Seite schlagen?

Das sind so die Dinge, die mich interessieren würden, falls du mal was dazu schreiben magst.

landvermesser hat gesagt…

die intellektuelle peinlichkeit dieser auslassungen über den philosophen H.H.H. ist so offenbar, dass man nicht darüber reden muss.
Der verfasser bedürfte allerdings jahrelanger unterweisung in der wissenschaft des denkens, um möglicherweise mit einem philosophen vom range eines H.H.H. notenwechsel zu haben.

Unknown hat gesagt…

jaja, einerseits "linker" Philosoph, andererseits elitäres Geschwafel von "jahrelanger Unterweisung in der Wissenschaft des Denkens" und von "Notenwechsel".
Mir ist durchaus bewusst welcher "Klasse" ich angehöre und auch welcher Klasse H.H.H. und seine klugen Freunde angehören.