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Freitag, 13. Dezember 2013

Politik mit "Kindersex"

Die Grünen wurden von Ihrer Geschichte eingeholt, ich meine nicht in sofern, dass sie sich in Sachen Kindesmissbrauch schuldig gemacht haben. Es hat sie eingeholt, dass sie vor über 30 Jahren politisch nur aus wahltaktischen Gründen ein Thema besetzten ohne sich auf breiter Ebene ernsthaft damit zu beschäftigen. Politische Aktivisten, welche die Hintergründe kannten und jederzeit hätten aufklären können wurden schon früh durch Studenten ersetzt, welche zwar schöne Aufsätze zum jeweiligen Zeitgeist schreiben konnten aber kein Rückgrat und kaum Bewegungserfahrung hatten und ihr Fähnlein oft, ganz wie die späteren Grünen, versuchten nach dem jeweiligen Wind zu hängen.

Was war geschehen?

Im September 1969 wurde der § 175, der bis dahin in der von den Nazis verschärften Fassung von 1937 galt, erstmals liberalisiert. Vorher war es möglich Männer für einvernehmlichen Sex mit bis zu 5 Jahren Gefängnis zu bestrafen, wenn er aktenkundig wurde. Erst nach dieser Entschärfung des § 175 bildete sich in der damaligen Bundesrepublik Deutschland eine Schwulenbewegung. Neben der Forderung nach völligem und ersatzlosem Streichen des § 175 forderte diese Bewegung zusammen mit anderen gesellschaftlichen Kräften auch, die Sexualität als ganzes zu entkriminalisieren. Der Gedanke hat sich entwickelt, dass Gewalt, Ausnutzung von Abhängigkeitsverhältnissen und andere Delikte sowie die Kriminalisierung, welche die Selbstbestimmung und die Freiheit von Menschen einschränken, auch in anderen Bereichen existieren und hier wie dort beendet werden müssen. Sexualität für sich sollte aus diesen kriminellen und menschenverachtenden Zusammenhängen heraus geholt werden. Sexualität kann der auslösende Grund, die dahinter stehende Motivation für eine Straftat sein, sollte aber an und für sich nicht als Straftat gelten. Die heilig/unheilige, unreflektierte und vermutlich unfreiwillige, Union zwischen katholischer Kirche und Feministinnen, welche die Sexualität für sich bereits als Delikt sehen, war mir immer ein Rätsel.
Leider wird das in der, 30 Jahre später, rechtzeitig zum Bundestagswahlkampf, losgetretenen Medienaktion deutlich. Die Forderung zur Entkriminalisierung der Sexualität geht unter, auch auf Grund dummer und unüberlegter Aussagen von Politikern der Grünen und von beteiligten Päderasten von damals und heute. Diese Forderungen werden heute, vor allem kurz vor Wahlen, klar als Freibrief für Sex mit Kindern umgedeutet und möglichst dem politischen Gegner angelastet.
Ein gutes Beispiel dafür ist dieser Artikel in der FAZ

Es ging eigentlich ursprünglich um eine Entkriminalisierung sowie Enttabuisierung der Sexualität und eine stärkere Pönalisierung und eine klare Benennung und Abschaffung von Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnissen, ebenso wie eine konsequente Bekämpfung von Gewalt, in allen zwischenmenschlichen Bereichen.

Dass die politischen Kräfte, welche für ungerechte und ungleiche Verhältnisse mit verantwortlich sind und waren, Kräfte zum Beispiel, die einen § 175 bis 1969, in Teilen sogar bis 1994, aufrecht erhielten, erfolgreich eine solche Kampagne starten konnten, ist ungeheuerlich. Noch ungeheuerlicher allerdings ist, dass Herr Trittin nicht erklären konnte, unter was er seinerzeit seine Unterschrift gesetzt hatte, dass Herr Beck sich, trotz besserem Wissen, auf die Ebene des Leugnens zurückzog usw.
Anstatt die Zusammenhänge um die es damals ging beim Namen zu nennen und diese dann zum Bumerang für die Urheber der Kampagne zu machen, duckten sie sich weg und fürchteten um ihre Karrieren und Wahlerfolge.

Die wenigen Überbleibsel aus der Zeit, als es um dieses Thema auch öffentlich ging, sind mittlerweile nur noch in irgendwelchen Archiven zu finden, durch Suchmaschinen im Internet oder gar bei YouTube als kleine, aus dem Zusammenhang gerissene Videobeiträge. Mir wurden bei Abgeordnetenwatch, wo ich mich als Bundestagskandidat der Piraten eingetragen hatte, diesbezüglich Fragen gestellt:

Fragen und Antworten bei Abgeordnetenwatch

Die Instrumentalisierung der Pädophilie für politische Kampagnen sollten in einer Demokratie keinen Platz haben. Ich empfehle daher das Studium von
dem sehr ausführlicher Artikel bei Wikipedia
für alle die ein echtes und hilfreiches Interesse am Thema Pädophilie und der damit zusammenhängenden Probleme haben.

Durch Hass, böse Absicht, Ignoranz und Halbwissen betriebener Rufmord sollte künftig denen, die ihn mit diesem Thema begehen wollen, ach was sage ich, eigentlich immer auf die eigenen Füße fallen. Es geht ihnen nämlich ganz offensichtlich hier nicht um die von Pädophilie Betroffenen und nicht um die Opfer von sexuellen Übergriffen. Das zeigt unter anderem der geänderte mediale Umgang mit dem Thema, gleich nachdem die Wahlen vorbei waren.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Einst Esoteriker, heute aber auch noch:
Martin Kamphuis

Früher Buddhist und heute Christ? Nein, Esoteriker damals wie heute.

Die Katholiken in Frankfurt luden mich zu einer Veranstaltung mit Martin Kamphuis im Haus am Dom in Frankfurt am Main ein. Was ich zunächst als einfache Einladung zur Veranstaltung verstand, mündete letztlich auf einem Podium um ein Gegengewicht zu den Thesen von Martin Kamphuis zu sein.
Das Lesen des gleichnamigen Buches von Kamphuis hätte ich mir sparen können, weil er bei seiner Vorstellung in ca. 40 Minuten inhaltlich eine Kurzform dieses, seines Buches vortrug.

Hier die Geschichte: Ein junger, gut aussehender, Holländer machte sich vor Jahren auf die Reise aus dem kleinen flachen Holland in die große Welt mit Bergen und unterschiedlichen Kulturen. Er trampte und versuchte mit sparsamen Mitteln möglichst viel zu sehen und zu erfahren. Er machte, wie viele Jugendliche vor und nach ihm, Erfahrungen mit Drogen, Sexualität und Spiritualität, oder zumindest mit dem, was er für Spiritualität hielt. Gleich zu Anfang seines Buches und seines Vortrages fiel mir auf, dass er dem gleichen Irrtum unterlag wie viele "Suchende", mich eingeschlossen, schon vor ihm. Er hatte die, uns Europäern bzw. Westlern eigene materialistische Denkart beibehalten als er anfing zu versuchen, das was sich ihm anbot zu konsumieren.
Das bedeutet, er fing an zu sammeln und versuchte sich zu bereichern, indem er Spiritualität, und alles was damit zu tun hatte, konsumierte. Besuche bei Gurus, Lamas, sogar beim Dalai Lama wurden angesammelt neben Meditationen, Aufenthalten in Klöstern und Retreathütten, immer auf der Suche nach dem entscheidenden "Kick", auch Erleuchtung genannt, der sich aber leider nie einstellte, so sich aber auch nicht einstellen konnte, da es mehr das Resultat s/eines Konzeptes war als etwas, was man mal eben so bei einer Meditation, einem Retreat oder einem Vortrag mitnimmt.

Irgendwann begegnete ihm und seiner esoterisch ausgerichteten Freundin jemand, der sie zu einer christlichen Gemeinschaft mitnahm und sie beide "mit Jesus Christus bekannt machte". Auch hier konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es sich um ein neuerliches Fundstück bei der spirituellen Suche handelte. Martin Kamphuis war von Haus aus christlicherseits nicht vorbelastet und alles was ihm hier begegnete schien ihm mindestens genauso fremd und begehrenswert wie das, was er im Buddhismus zu sehen glaubte.

Das bestätigende verständnisvolle Nicken einer anwesenden evangelischen Theologin, als der Wohnort (Herborn) von Herrn Kamphuis erwähnt wurde, machte mich neugierig. Kurze Recherchen im Internet legten nahe, dass Martin Kamphuis zu einer evangelikalen Pfingstbewegung gehört. Einer seiner Freunde in Kanada behauptet, dass der Buddhismus eine "missionarische" Religion sein und ist wohl mittlerweile auch ein Christ wie Herr Kamhuis.
Ich erlebe in vielem, was Herr Kamphuis verkündet das Gegenteil. Unter anderem bin ich Buddhist, weil der Buddhismus niemand mit "Mission" belästigt und weil er, wenn er sich irgendwo verbreitet die bestehende Kultur bestehen lässt und nicht ausrottet, wie es im Christentum und im Islam üblich war und teilweise immer noch üblich ist. Deshalb ist mir auch die Verschwörungstheorie von Herrn Kamhuis nicht verständlich, wo er in das gleiche Horn bläst wie das sonderbare Ehepaar Trimondi, in dem er vor einer buddhistischen Weltverschwörung warnt.

Mein Resumé aus der Veranstaltung:
Was bewegt einen Mann, der lautere spirituelle Absichten hat und von seinem "Glauben" überzeugt ist, seine Religion anzupreisen, indem er eine andere Religion schlecht macht bzw. abwertet. Ist es nicht das positive Erleben der eigenen Religion, das überzeugen sollte? Zugegeben, es ist leichter den Leuten Angst vor dem Unbekannten zu machen und ihre Vorurteile zu schüren und zu bestätigen, als der xtausendste Christ zu sein, der von sich behauptet Jesus Christus, dem lieben Gott oder dem heiligen Geist begegnet zu sein.

Es gibt hunderte von Menschen in Deutschland, Holland und anderen Ländern nicht nur im Westen, die aus christlichen Zusammenhängen kommend, heute im Buddhismus zu Hause sind, keiner von ihnen kam bisher auf die Idee ein Buch mit dem Titel "Ich war Christ" zu verfassen, um damit für den Buddhismus zu werben.